Neuigkeiten aus Leighton Buzzard und Umgebung :)

Die ersten zwei Wochen

12.09.2013 18:49

 

Nun sind also schon 16 Tage vergangen, seit ich lieb am Flughafen verabschiedet und nett in England aufgenommen wurde. Mittlerweile habe ich mich schon ganz gut eingelebt, auch wenn vieles trotzdem noch neu ist. Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll bei so vielen neuen Eindrücken! Ich versuch es zunächst mal mit der Familie:

Anna, meine Gastmutti, ist wirklich nett und darum bemüht, dass ich mich hier wohl fühle. Sie kocht oft typisch englische Sachen, was für mich recht spannend ist. Für Baked Beans kann ich mich zwar nicht begeistern, aber Sandwichs, Yorkshire Pudding und Co reißen das locker raus. Scott, der Vater der beiden Jüngeren, wohnt nicht mit im Haus, nimmt die beiden aber regelmäßig unter der Woche oder am Wochenende zu sich. Er ist ziemlich entspannt und auch sehr nett. Jamie, der Älteste meiner drei Jungs, ist mit seinen 13 Jahren absolut unkompliziert und glücklicherweise nicht anstrengend pubertät. Zumindest bisher noch nicht. ;) Er hilft mir sogar mit den Kleinen, wenn mich meine Sprachkenntnisse mal wieder im Stich lassen oder etwas brüderlicher Einfluss notwendig wird. Harry ist sechs Jahre alt und richtig clever. Er liebt Lesen, Zählen und Rechnen. Neulich habe ich ihn gefragt, warum er beim Löffeln seines Schokobälle-Joghurts so nachdenklich schaue und er antwortete mir, er würde die Schokoperlen auf seiner Zunge zählen. :D Während ich Harry schon ein paar Mal die Gute-Nacht-Geschichte vorlesen durfte, hat Alex mit seinen vier Jahren noch die meisten Probleme mich zu akzeptieren und zu verstehen, dass ich das Sagen habe, wenn Mum und Dad nicht da sind. Es ist aber schon wesentlich besser geworden und sicherlich sind wir bald ein richtig gutes Team. Neulich habe ich mit ihm "In the night garden" geschaut, ein furchtbar bunt und scheinbar nie enden wollendes Gute-Nacht-Programm. Da lob ich mir doch den guten alten Sandmann! ;)

Die drei Jungs sind alle begeistert von Lego, Fußball und natürlich Star Wars. Auch ich bin schon in den Genuss gekommen, mit Laserschwert durch ein Playstation-Spiel zu rennen. Ich war sooo schlecht. :D Bisher kenne ich auch nur vier Figurennamen und wünschte, ich hätte mir wenigstens einen einizgen Film davon angeschaut oder mich wirklich noch mal von einem Star-Wars-Experten unter euch aufklären lassen. Na ja, nach dem Jahr werd ich sicherlich ziemlich gut Bescheid wissen. Wir haben auch schon einige schöne Spiele zusammen ausprobiert, was allerdings immer nur so lange gut ging, bis einer der Jüngeren verloren hat und in Tränen ausgebrochen ist. Oh dear! ;)

Leighton Buzzard ist sehr hübsch, wenn auch nicht gerade vergleichbar mit Dresden. Hier ist alles wesentlich kleiner und überschaubarer, aber es gibt zumindest die wichtigsten Shops, einige Pubs und Restaurants, einen Kanal mit gefräßigen Enten und schöne Parks. Und die Öffnungszeiten des großen "Tesco"-Supermarktes im Ort schlagen sogar die vom Kaufland. Das ganze leider etwas ab vom Schuss, aber zumindest bietet Leighton Buzzard wenig Möglichkeiten zum Verlaufen. Übrigens bin ich bisher erst einmal in den falschen Zug gestiegen, für meine Verhältnisse fast schon eine Glanzleistung!

Am Sonntag fand in London ein großes Au Pair-Treffen statt mit etwa 200 Leuten. War ganz cool, auch wenn wir unser Picknick im St. James's-Park aufgrund des typisch englischen Wetters (obwohl ich sagen muss, dass es bisher erstaunlich gut war) irgendwann abbrechen mussten. Ich bin dann mit ein paar Mädels zum Aufwärmen in ein Café gegangen und anschließend sind wir noch eine Weile durch London getingelt. Da das Zugnetz mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen hatte, habe ich dann noch über zwei Stunden nach Hause gebraucht. Generell scheinen Züge hier ganz gern mal etwas unzuverlässig zu fahren. Jamie meinte zumindest, dass es nichts Besonderes sei, wenn Züge mal fünf oder auch zwanzig Minuten später kämen. Ich werde nie wieder auf die DVB schimpfen! ;)

Diese Woche hat mein normaler Au Pair-Alltag begonnen: Früh Alex und Harry für die Schule fertig machen und sie dann hin bringen, mittags Sprachschule, bisschen Hausarbeit oder Freizeit, nachmittags die beiden Kleinen wieder abholen und mit ihnen spielen bis ihre Mum nach Hause kommt. Manchmal Abends Babysitten. Insgesamt habe ich relativ viel Freizeit und auch die Wochenenden kann ich frei planen. Nur an das frühe Aufstehen muss ich mich erst wieder gewöhnen, das fällt nach dreimonatigem Entspannen noch recht schwer.

Alles in allem fühle ich mich also wohl hier, auch wenn ich mit meinem Englisch oft noch nicht so zufrieden bin, mich die Kleinen gerne mit endlosen Diskussionen auf Trab halten und ich manchmal gerne wieder bei euch wäre, wenn ich über facebook und Co erfahre, was gerade so in Dresden los ist. ;)

 

Ich könnte jetzt noch so viel mehr schreiben, aber ich denke, wenn ihr bis zu dieser Zeile alles gelesen habt, habt ihr für heute genug Ausdauer bewiesen. Deswegen belasse ich es jetzt erstmal dabei und melde mich bald mit den nächsten Neuigkeiten aus England. Macht euch ein schönes Wochenende... :)

 

Franzi

PS: Die ersten Bilder aus London und von meinem Zimmer (noch etwas weiß, wird aber bald bunter) sind in der Fotogalerie zu finden. :)