Hallo zusammen, it's been a while seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Dafür kann ich euch nun von so einigen vorweihnachtlichen Eindrücken berichten.
Ja, es weihnachtet in Leighton Buzzard, spätestens seit letztem Freitag. Es stand nämlich das alljährliche Weihnachtswochenende an. Freitag waren Anna, die Jungs und ich in der Stadt, um das traditionelle Lichteranschalten und anschließende Feuerwerk anzuschauen. Die Stadt war ziemlich voll und Leighton Buzzard hatte mehr zu bieten als ich erwartet habe. So gab es ein paar Rummelaktionen, Essen-Trinken-Träumen-Stände und sogar einen Santa Claus. Am Sonntag war ich dann zusammen mit Liesa und Nathalie noch mal ein paar weihnachtliche Stände anschauen und natürlich - wie könnte es anders sein - in einem Café. Ich genieße sehr die weihnachtliche Stimmung und durfte mich jetzt auch schon mehrere Male über Adventspost freuen. Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch mal dafür! Mit den gesendeten Süßigkeiten werde ich wohl bis zum Ende meines Au Pair Aufenthaltes hinkommen. ;)
Ein besonderes winterliches Highlight war der deutsche Weihnachtsmarkt in Birmingham. Wirklich lustig die ganzen Produkte wiederzuerkennen. Zumindest solange man noch nicht auf die Preisschilder geschaut hatte: Bratwurst umgerechnet ca. 4,80€, Glühwein ebenfalls 4,80€ und Gut-Und-Günsitg-Schokolade für 1,80€. Wir haben uns also lieber zusammengerissen. Das Stadtzentrum von Birmingham ist hübsch und bietet viele Shoppingmöglichkeiten. Liesa, Malene und ich haben Schuhe gefunden und seitdem bin ich stolze Gummistiefelbesitzerin. Am Abend sind wir dann in zwei Pubs gewesen, zwischendurch hatte man uns in einen nicht reingelassen (englischen Dresscode nicht eingehalten: Wir hatten kein kurzes Kleid bei winterlichen Temperaturen an und keine zu hohen Schuhe). Wir haben dann in einem Hostel übernachtet, das recht schön war. Nur Schlafen fiel mir bei Diskomusik bis fünf Uhr und einem nicht allzu bequemen Bett etwas schwer. Am Morgen haben wir unsere Zimmergenossen dann vermutlich ziemlich genervt, als wir versuchten, Malenes Handy mit einem Wischmoppstiel hinter der Heizung hervorzubekommen. Es war in der Nacht von ihrem Doppelstockbett runtergefallen und fing früh an, hinter dem Heizkörper zu virbrieren. :D Zumindest waren wir anschließend wach und so ging es gut gelaunt zur Cadbury-Schokladenfabrik. Wirklich besuchenswert, allein schon weil man neben Informationen zur Schokoladenherstellung und zur Unternehmensgründung auch mit reichlich Schokolade versorgt wird. Nein, wir es essen hier nicht nur Süßes... Manchmal gibt es auch Fish and Chips!
Auch in London haben wir mittlerweile mal übernachtet, was sich aber zeitlich nicht allzu sehr gelohnt hat, weil unser Hostel recht weit vom Zentrum entfernt war und ehe wir eingecheckt hatten, der halbe Tag rum war. Aber immerhin konnten wir mal länger in London bleiben und in unserem Hostel praktischerweise gleich tanzen gehen. Am Sonntag haben Nicole, Julia, Jasmeen und ich dann die National Galery besichtigt, wenn auch eher flüchtig.
Vielleicht fass ich einfach mal kurz zusammen, was sonst so an meinen letzten Wochenenden los war: Pubnächte (Es gibt in LB zwei, drei nette Pubs, in denen man später am Abend dann auch tanzen kann.), in der großen Shoppinggalerie in Milton Keynes Stunden zugebracht, mit Sandra und Liesa "Catching Fire" angeschaut (Jamie hat mir jetzt die Bücher ausgeliehen, damit ich den Film danach vielleicht noch ein Stück besser verstehe) und in unserem Nachbarort Bletchley gewesen (dabei unter anderem durchs Ikea geschlendert, einfach weil es so vertraut ist).
Am Donnerstag ist Alex fünf geworden und Scott kam mit ihm und Harry am Nachmittag vorbei (Donnerstags sind die Kleinen immer bei ihrem Vati). Es war ein schöner Nachmittag, auch wenn Alex nach dem Auspacken seiner Geschenke sichtlich enttäuscht fragte "Is this all I get!?". :D Letztlich konnte er dann aber doch noch ein paar mehr Geschenke von Oma öffnen und sein Batman-Kostüm gefällt ihm wirklich gut. Ich werd mich morgen ans Backen eines Star Wars-Kuchens machen. Ein Icing-Joda schwebt mir vor. Mal sehen, ob das so klappen wird. Scott hatte eine ähnliche Idee und hat bereits am Donnerstag seinen Star Wars-Kuchen präsentiert. Echt toll geworden, was mich nun in die missliche Lage bringt, dass mein Kuchen auch was werden muss. Backberichte folgen...
Mit meinen Jungs lief es die letzten Wochen gut. Bis zu diesem Dienstag. Auf einmal erinnerte mich alles wieder an den Anfang: Tränen, Geschrei und Gegen-die-Wand-Reden. Ich weiß nicht, was los war, hoffe einfach mal, dass es nächste Woche wieder besser läuft. Wie gesagt, die vorigen Wochen waren recht gut und mit so manchem Spruch bringen mich die Kleinen immer wieder zum Lächeln. So zum Beispiel hat mich Alex zum "Making expert" erklärt, nachdem wir zusammen bastelten und ich ein gemaltes Joda-Gesicht auf Joghurts geklebt habe. Und über sein erstes "Love you, Franzi." hab ich mich letzte Woche echt gefreut. Mich zur Verabschiedung zu umarmen hat er am Freitag zwar abgelehnt, aber man kann ja nicht alles auf einmal haben und dafür hat sich zumindest Harry ganz lieb verabschiedet. ;D Nicht schlecht gestaunt habe ich neulich, als Harry mit seinen sechs Jahren plötzlich beim Frühstücken anfing zu erklären, was man unter einer Alliteration versteht. Und am Donnerstag begrüßte er mich mit "Hello Miss Curl", nachdem ich ihm einst erklärt hatte, was der Familienname "Locke" ins Englische übersetzt bedeutet. Er schafft es wirklich immer wieder, mich zu verblüffen! Eine lustige und gleichzeitig etwas heikle Aussage hat Alex neulich beim Essen rausgehauen: "I know who are the best cooks: Kate and Franzi!". Kate ist die Freundin von Scott und ich bin mir nicht sicher, wie gerne Anna das gehört hat, obwohl es so schien, als nehme sie das ganz gelassen. Und ich!? Ich bin ja nun wirklich nicht grad geübt im Kochen, geschweige denn dass ich jemals mehr als Obst-Figuren für Alex "zubereitet" hätte. Aber vielleicht will er mir damit einfach sagen, dass ich mein Nichtkochen bitte beibehalten soll.
Nächste Woche veranstaltet meine Sprachschule eine "International Food Party". Jeder Schüler soll landestypisches Essen/Trinken mitbringen und dann wird bunt durchprobiert. Leider werde ich das wahrscheinlich verpassen, weil ich am Nachmittag Harry und Alex von der Schule abholen muss. Schade, wird bestimmt ein geselliger Nachmittag mit vielen Köstlichkeiten. Oh man, ich schreibe hier echt ständig über Essen. Dann muss ich jetzt auch mal die Gegenseite beleuchten, den Sport. Allerdings hat sich der seit ich in England bin ganz schön reduziert. Vier Wochen lang hab ich an einem Street Dance-Probekurs teilgenommen. Hab mich damit allerdings nicht ganz so wohl gefühlt, mit dem richtigen Gefühl für Musik hatte ich ja schon immer etwas Schwierigkeiten (Nicht wahr, Lisa? :D) und so habe ich es dann beim Reinschnuppern belassen. Recht spannend war noch, dass unsere Tanzlehrerin am Ende ein kleines Fotoshooting mit uns veranstaltet hat, um Bilder für ihre Homepage etc. zu schießen. Mottos dabei: Party, Streetdance, Fitness und Onesie. Falls ihr euch grade fragt, was ein Onesie ist, geht es euch wie mir am Anfang. Es handelt sich dabei um einen Schlafanzug-Einteiler und die Dinger sind in England richtig populär. Manche tragen sie zum Schlafen, andere nur davor, wenn sie noch vorm Fernseher sitzen oder ähnliches. Und jetzt bin ich ernsthaft dabei zu überlegen, mir auch einen zu kaufen (Nächsten Samstag, Liesa!? ;)). Ja, ansonsten bin ich einige Male mit dem Rad unterwegs gewesen, hab ein paar artistische Übungen aufgefrischt und war die letzten Wochen zumindest immer mal joggen (Hast du dazu was zu sagen, Alex!? :p). Mal sehen, wie lange ich das noch durchhalten werde, bevor mir die Kälte die letzte Motivation raubt.
Donnerstag Nacht hab ich für meine Gastfamilie den Nikolaus gespielt und heimlisch Stiefel gefüllt. Sie haben sich am nächsten Tag sehr darüber gefreut und so kehrte ein Stück deutsche Adventstradition im Hause ein. Gestern bin ich durch Leighton Buzzard geschlendert, um ein paar Weihnachtsbesorgungen zu machen. Abends kamen dann Liesa und Malene zum DVD-Übernachtungsabend vorbei. Und heute morgen ging es auf nach London. Dort haben wir uns Winter Wonderland (ein Mix aus Rummel und Weihnachtsmarkt im Hydepark) und den weihnachtlich geschmückten Covent Garden angeschaut und auf der Oxford Street noch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk finden können.
Es weihnachtet also in allen Ecken und ich freue mich schon sehr darauf, bald für zwei Wochen nach Hause zu kommen und dann hoffentlich viele von euch zu sehen.
Bis dahin habt eine schöne Adventszeit
Eure Franzi